Wenn Dokumentare auf Terminologiekontrolle achten, wenden sie ihr Wissen über die Bedeutung und Form von Wörtern an. Wir stellen uns deshalb die Frage, über welches linguistische Wissen eine Software verfügen muss, um diese intellektuelle Arbeit ersetzen zu können.
Einzelheiten unserer sprachlichen Kompetenz sind uns in der Regel nicht bewusst - keine gute Voraussetzung für ihre Integration in Computerprogramme. Diese LE macht Ihnen deshalb Ihr Wissen über die Form von Wörtern bewusst. Damit beschäftigt sich innerhalb der Linguistik die Morphologie.
Wenn Sie diesen Teil der Lerneinheit über morphologische Grundlagen der automatischen Indexierung bearbeitet haben,
Alle Mitarbeiter sind sich einig, dass bloße Volltextinvertierung keine Inhaltserschließung ist. "Naja,", sagt Rainer Fuchs, "wenn wir daran denken, alle Suchtermini zu trunkieren, alle Synonyme und fremdsprachigen Äquivalente mit OR zu verknüpfen und mit Felddefinitionen und Proximity-Operatoren arbeiten, können wir die schlechte Indexqualität bei der Recherche einkalkulieren."
Mario Schreiber ist verärgert: "Ich weiß nicht, was diese Sachen bedeuten und will es auch nicht wissen. Ich will mein Thema in die Datenbank eingeben und die richtigen Ergebnisse kriegen - wie bei Google."
Die Doku-Mitarbeiter sind ratlos. Was Rainer Fuchs sagt, ist nicht ganz falsch, berücksichtigt aber nicht die Vorkenntnisse und Bedürfnisse der Mitarbeiter. Sie beschließen, die einzelnen Probleme, die ihnen bei der Volltextinvertierung aufgefallen sind, systematisch anzugehen. Erstes Thema: Wortformenvielfalt.
Stand: 1. März 2005