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AbstraktionsbeziehungNach DIN 32 705, Abs. 3.3.2.1.1: "Die Abstraktionsbeziehung (auch generische, genus species-Beziehung genannt) besteht zwischen zwei Begriffen, wenn bei gleichem Merkmalbesitz ein Begriff ein zusätzliches Merkmal aufweist." Eselsbrücke: Es ist möglich zu sagen, dass X (Unterbegriff) eine Art Y (Oberbegriff) ist: Edelmetalle sind eine Art Metall. Beispiele für 'Abstraktionsbeziehung' Additionsmethode"... ist die Indexierungsmethode, nach der einem Dokument Deskriptoren zugeteilt werden, die im Dokument nicht verbal enthalten sein müssen. Zum Beispiel können Dokumente ohne Text nur nach der Additionsmethode indexiert werden." - z.B. Grafiken. Quelle: DIN 31 623, Teil 1, Abschnitt 4.5.2 Additionsmethode steht im Gegensatz zu Extraktionsmethode. Äquivalenzrelation"... ist die Beziehung zwischen gleichwertigen Bezeichnungen (bedeutungsgleich oder bedeutungsähnlich), die zu einer Äquivalenzklasse zusammengeführt werden." (DIN 1463, Teil 1, Abs. 5.2). Äquivalenzrelationen bestehen zwischen Synonymen und Quasisynonymen. Eine der äquivalenten Benennungen wird zur Vorzugsbenennung erklärt. In einem Thesaurus werden sie mit BS (für benutze Synonym) bzw. BF (benutzt für) gekennzeichnet. HEIRAT EHESCHLIESSUNG (Vorzugsbenennung) RECHERCHE RETRIEVAL (Vorzugsbenennung) Analytisch-synthetische Klassifikationen... entstehen dadurch, dass die inhaltlichen Aussagen aus ausgewählten Dokumenten einer Domain in Einfachklassen zerlegt werden (Analyse). Erst beim Klassifizieren von Dokumenten oder Objekten werden die Einfachklassen zu differenzierten Klassen zusammengesetzt (Synthese). Es handelt sich also um Facettenklassifikationen - im Gegensatz zu enumerativen Klassifikationen. Assoziationsrelation"... ist eine zwischen Begriffen bzw. ihren Bezeichnungen als wichtig erscheinende Relation, die weder eindeutig hierarchischer Natur ist, noch als äquivalent angesehen werden kann." (DIN 1463, Teil 1, Abs. 5.4) A. werden in einem Thesaurus mit VB (Verwandter Begriff) gekennzeichnet. Sie verweisen gegenseitig aufeinander (= reziproke Verweisung): VATER SOHN BUCH LESEN Begriff"Die gedankliche Zusammenfassung von individuellen Gegenständen zu gedachten "allgemeinen Gegenständen" führt zu Denkeinheiten, die als "Begriffe" bezeichnet werden." (DIN 2330, Abschnitt 3.1) Wissensorganisation unterscheidet klar zwischen Begriff und Benennung. Ein Begriff kann nämlich mehrere Benennungen haben: Begriff "Entzündung des Blinddarms" -> Benennungen: "Blinddarmentzündung" oder "Appendizitis"; es handelt sich also um Synonyme. Eine Benennung kann auch für mehrere Begriffe stehen: Krebs <Medizin>, Krebs <Zoolgie>, Krebs <Astrologie>; es handelt sich also um Homonyme. Begriffsinhalt siehe KlasseninhaltBegriffsrelationBeziehung zwischen Begriffen, die in Thesauri oder Schlagwortsystemen dargestellt werden, wie z.B. Abstraktionsrelation, Äquivalenzrelation, Assoziationsrelation, Bestandsrelation, Hierarchierelation. Beispiele Begriffsumfang siehe KlassenumfangBegriffszerlegung"Um die Anzahl der Deskriptoren überschaubar zu halten, kann es nützlich sein, Begriffe nicht durch die sie üblicherweise repräsentierenden Bezeichnungen, sondern durch Kombination bereits vorhandener Deskriptoren darzustellen." morphologische Zerlegung: semantische Zerlegung: Vorsicht: Eisenbahn ist nicht Eisen + Bahn! (Quelle: DIN 1463, Teil 1, Abs. 4.2.2.1) Benennung"... ist die mindestens ein Wort umfassende Bezeichnung eines Begriffs." (DIN 2330, Abs. 3.5.3) BestandsbeziehungNach DIN 32 705, Abs. 3.3.2.1.2: "Eine Bestandsbeziehung (partitive Beziehung oder Partitionsbeziehung) besteht zwischen zwei Begriffen, wenn ein Begriff sich auf ein Ganzes und der andere auf einen Teil dieses Ganzen bezieht." Beispiele für 'Bestandsbeziehung' Bezeichnung siehe BenennungCitation Order"Der Terminus 'Citation Order' stammt aus dem Bereich der facettenklassifikation und bezieht sich auf die Ordnung, in der die Einfachklassen zitiert werden, wenn man sie zur Bildung von differenzierten Klassen oder komplexen Klassen aneinanderreiht. Dabei repräsentiert die als erste zitierte Klasse die Sachverhalte, deren Dokumente zusammengehalten werden, und die als letzte zitierte Klasse diejenigen, deren Dokumente am weitesten verstreut sind. In präkombinierten Systematiken ist darunter die Reihenfolge zu verstehen, in der die Einteilungsmerkmale auf das zu unterteilende Ganze angewendet werden." (Quelle: Buchanan: Bibliothekarische Klassifikationstheorie. 1989, S. 40) Deskriptor"... ist eine Bezeichnung (Vorzugsbezeichnung), die zur Inhaltskennzeichnung (Indexierung) zugelassen ist." Quelle: DIN 1463 Teil 1, Abschnitt 2.4 Differenzierte Klassen ...... sind Klassen "zu deren Bestimmung mehr als ein Merkmal herangezogen wird." (Quelle: Buchanan: Bibliothekarische Klassifikationstheorie. 1989, S. 18) In einer Klassifikation für Literaturwissenschaften ist 'Barocklyrik' eine differenzierte Klasse; sie wird durch die Merkmale 'Gattung' und 'Epoche' bestimmt. 'Lyrik' dagegen ist eine Einfachklasse. disjunkt2 Klassen einer Klassifikation sind disjunkt, wenn sich ihr jeweilige Umfänge nicht überschneiden, also gegenseitig ausschließen. Dokumentationssprache"... ist eine Menge von Ausdrücken, die nach bestimmten Regeln zur Beschreibung von dokumentarischen Bezugseinheiten zum Zweck der gezielten Wiederauffindung (Retrieval) dienen. Dokumentationssprachen sind z.B. Schlagwortsysteme, Thesauri und Klassifikationen.Sie enthalten Bezeichnungen aus natürlichen und/oder künstlichen Sprachen." Quelle: DIN 31 623, Teil 1, Abschnitt 3.2 Bezeichnungen aus natürlichen Sprachen sind Wörter oder Wortkombinationen; Bezeichnungen aus künstlichen Sprachen z.B. Notationen einer Klassifikation. DomainIn der Wissensorganisation bedeutet eine Domain 'Anwendungsbereich'. Gemeint ist der Anwendungsbereich, für den das Wissen formalisiert dargestellt wird. Beispiele: Eine Klassifikation für den Bereich (Domain) 'muskelbetriebene Fahrzeuge', ein Thesaurus für den Bereich (Domain) Stadtplanung, eine Wissensbasis für die Domain 'Knochenmarktransplantation'. Einfachklassen"Einfachklassen enthalten Gegenstände, zu deren Bestimmung nur ein Merkmal herangezogen wird." (Quelle: Buchanan: Bibliothekarische Klassifikationstheorie. 1989, S. 18) In einer Klassifikation für die Literaturwissenschaften ist 'Lyrik' eine Einfachklasse. 'Barocklyrik' dagegen ist eine differenzierte Klasse. Enumerative Klassifikationen... führen jede Klasse des Klassifikationssystems auf. Diese "traditionelle Methode besteht darin, von der Existenz eines Universums menschlichen Wissens auszugehen... Dieses Wissen wird in immer spezifischere Klassen eingeteilt, wobei alle erforderlichen Einfach-, differenzierte und Verbundklassen bereits enthalten sind." E. werden häufig auch 'präkombinierte Klassifikationen' genannt - im Gegensatz zu analytisch-synthetischen, bzw. Facettenklassifikationen. (Quelle: Buchanan: Bibliothekarische Klassifikationstheorie. 1989, S. 27) Extraktionsmethode"... ist die Indexierungsmethode, nach der Deskriptoren dem Dokument entnommen werden." Quelle: DIN 31 623, Teil 1, Abschnitt 4.5.1 Extraktionsmethode steht im Gegensatz zu Additionsmethode. FacetteEine Facette fasst alle Foci zusammen, die ein und denselben Aspekt eines Wissensgebietes repräsentieren. Beispiel: Der Aspekt der Gattung bildet eine Facette auf dem Gebiet der Literaturwissenschaften. Die Facette umfasst Foci wie Drama, Erzählende Literatur, Lyrik etc. Focus (Plural: Foci)"Eine Facettenklassifikation führt ausschließlich Einfachklassen auf und bezeichnet sie als Foci (Singular: Focus). (Quelle: Buchanan: Bibliothekarische Klassifikationstheorie. 1989, S. 47) Freies Vokabular"Indexierung mit freiem Vokabular ist die Indexierungsmethode, bei der die Deskriptoren nicht einem verbindlichen Vokabular entstammen müssen." Quelle: DIN 31 623, Teil 1, Abschnitt 4.7.1 FunktionsbeziehungNach DIN 32 705, Abs. 3.3.2.3: "Eine Funktionsbeziehung besteht zwischen zwei oder mehreren Begriffen, wenn diese in einem syntaktischen Verhältnis zueinander stehen." Beispiele für 'Funktionsbeziehung' gemischtes NotationssystemGemischte Notationssysteme verwenden mehr als eine Art von Zeichen, meist Buchstaben und Ziffern. Typische Beispiele sind die SfB (Systematik für Bibliotheken) und die ASB (Allgemeine Systematik für öffentliche Bibliotheken). Notation aus der SfB: rel 155 (Indische Religionen). Notation aus der ASB: Epm 1 (Geschichte Mexikos). Gleichordnende Indexierung (= coordinate indexing) <-> Syntaktische Indexierung"... die Indexierungsmethode, bei der die Deskriptoren oder Notationen unabhängig von ihrem hierarchischen Niveau und von ihren dokumentspezifischen Zusammenhängen gleichrangig nebeneinander gestellt und dem betreffenden Dokument zugeordnet werden ..." Quelle: DIN 31 623 Teil 1, Abs. 4.2.1 Hierarchisches NotationssystemHierarchische Notationen bilden das Über- und Unterordnungsverhältnis der Klassen ab - im Gegensatz zu sequentiellen Notationen. Hierarchische N. lassen sich bei Online-Recherchen trunkieren (Beispiel), sequentielle N. sind kürzer.
(Quelle: Buchanan: Bibliothekarische Klassifikationstheorie. 1989, S. 79) Homonymenkontrolle siehe PolysemenkontrolleHospitalität in array (Nebenordnung)... die Möglichkeit, die das Notationssystem bietet, in Nachhinein nebengeordnete Klassen aufzunehmen. Die DDC, 18. Ausgabe, bietet keine Möglichkeit, Klassen für weitere Zupfinstrumente einzufügen. Die Klasse 'Sonstige Zupfinstrumente' ist eine Verlegenheitslösung. 787.5 Harfen (Quelle: Buchanan: Bibliothekarische Klassifikationstheorie. 1989, S. 90) Hospitalität in chain (Über- / Unterordnung)... die Möglichkeit, die das Notationssystem bietet, unter- und übergeordnete Klassen aufzunehmen. Die Basisklassifikation bietet keine Möglichkeit, eine Klasse für 'Schizophrenie' der Klasse 44.91 Psychiatrie, Psychopathologie unter zu ordnen. Die nächste Notation ist bereits 44.92 für 'Gynäkologie'. Außerdem sieht die BK nicht mehr als 4 Ziffern für ihr Notatinssystem vor. Indexat -> IndexierungsbezeichnungIndexierungsbezeichnung oder Indexat... ist der Oberbegriff für alle Benennungen, die zur Indexierung verwendet werden, z.B Stichwörter, Schlagwörter, Deskriptoren oder Notationen. IndividualklassifikationEine K., die für eine individuelle Dokumentation oder Bibliothek konzipiert und angewendet wird. Informationsballast <-> InformationsverlustIm Kontext von Datenbankrecherchen spricht man von Informationsballast, wenn ein Anwender Datensätze wiedergewinnt, die nicht dem gewünschten Thema entsprechen. I. ensteht z.B. durch mangelnde Homonymen- und Polysemkontrolle, Verwendung zu weiter Begriffe, Mangel an syntaktischer Indexierung. Informationsverlust <-> InformationsballastIm Kontext von Datenbankrecherchjen spricht man von Informationsverlust, wenn ein Anwender nicht alle Datensätze wiedergewinnt, die seinem Thema entsprechen. I. ensteht z.B. durch mangelnde Synonymenkontrolle, mangelnde Dekomposition von Komposita, Verwendung zu enger Begriffe und allgemein durch freies Indexieren. |
KlasseNach DIN 32 705, Abs. 2 (Begriffe): "Eine Klasse ist die Zusammenfassung derjenigen Begriffe, die mindestens ein identisches Merkmal haben." KlassemNach DIN 32 705, Abs. 2 (Begriffe): "Ein Klassem (Synonym: Klassifikatorisches Merkmal) ist dasjenige gemeinsame Merkmal von Begriffen, das zur Bildung einer Klasse benutzt wird und diese von anderen Klassen unterscheidet." Das Klassem zeigt, dass einander nahe Klassen wirklich disjunkt sind. KlassenbenennungDie verbale Beschreibung einer Klasse in einem Klassifikationssystem. 787.8 Zithern Klasseninhalt... ergibt sich aus der Anzahl der Merkmale, die diese Klasse definieren. Je geringer der Klasseninhalt, desto größer ihr Umfang: 'Spanische Literatur' ist innerhalb der Klasse Literatur definiert durch ein zusätzliches Merkmal: [+spanisch]. 'Spanische Lyrik' hat einen größeren Klasseninhalt: [+spanisch, +Lyrik]. Die Dokumente, die in die Klasse 'Spanische Lyrik' eingeordnet werden können, sind durch den sprachlichen und den Gattungsaspekt eingegrenz: Der Klassenumfang ist also kleiner. Klassenumfang... ergibt sich aus der Anzahl der Gegenstände, die dieser Klasse zugeordnet werden können. Je größer der Klassenumfang, desto kleiner der Klasseninhalt. Klassifikationssystemist nach DIN 32 705 "die strukturierte Darstellung von Klassen und der zwischen ihnen bestehenden Begriffsbeziehungen." Kontrolliertes VokabularEine Sammlung von Indexierungstermini, deren Begriffsbeziehungen für die Informationswiedergewinnung eindeutig festgelegt sind. Dazu gehören: Zusammenführung von Synonymen und Quasisynonymen zu einer Vorzugsbenennung, Aufführung von hierarchischen Beziehungen zwischen Indexierungstermini, Verweisungen zwischen verwandten Begriffen, Markierung von Homonymen, etc. Thesauri enthalten ein kontrolliertes Vokabular. Monohierarchienach DIN 32 705, Abs. 3.3.2.1 eine Begriffsleiter, in der "einer der Begriffe den anderen im Begriffsumfang umfasst ... Ein Begriff kann aber auch als Unterbegriff verschiedener Oberbegriffe dargestellt werden ... Eine solche Darstellung wird polyhierarchische Darstellung genannt." Beispiel Nicht-Deskriptor"... ist eine Bezeichnung, die nicht zur Indexierung zugelassen, aber im Thesaurus aufgeführt und entsprechend gekennzeichnet ist, um dem Benutzer den Zugang zu den Deskriptoren des Thesaurus zu erleichtern." (Quelle: DIN 1463 Teil 1, Abschnitt 2.5) Normklassifikation... eine bestandsunabhängige Klassifikation, z.B. die ASB (Allgemeine Systematik für Bibliotheken) oder die UDK (Universelle Dezimalklassifikation). Notation ...... ist der Code für jede Klasse einer Klassifikation. Notationen sind sortierfähig und bezeichnen die Stelle einer Klasse in der Abfolge aller Klassen in einer Klassifikation. 787.8 Zithern "Eine Notation muss oder kann folgenden Zwecken dienen:
(Quelle: DIN 32 705, Abschnitt 5.2.2) paradigmatische BeziehungenParadigmatische Relationen in natürlichen Sprachen bzw. in Dokumentationssprachen bestehen zwischen Wörtern bzw. Deskriptoren, die (vertikal) füreinander einsetzbar sind: Heilpflanzen / ayurvedische Medizin Paradigmatische Beziehungen werden in Dokumentationssprachen vorzugsweise durch einen Thesaurus geregelt. siehe auch Syntagmatische Beziehungen partitive Beziehung siehe BestandsbeziehungPolyhierarchieNach DIN 32 705, Abs. 3.3.2.1 Darstellung eines Begriffs als Unterbegriff verschiedener Oberbegriffe - im Gegensatz zu Monohierarchie. Beispiel Polysemenkontrolle / Homonymenkontrolle"Die unterschiedlichen Bedeutungen Homonymen (Homographen) und Polysemen müssen durch näher bestimmende Zusätze kenntlich gemacht werden, die in Klammern unmittelbar hinter das Homonym oder Polysem gesetzt werden..." Kiefer (Knochen) (Quelle: DIN 1463, Teil 1, Abs. 4.3.1) PostkoordinationBei P. werden die Indexierungsbezeichnungen erst beim Vorgang des Retrievals mit einander verknüpft. Ein klassisches Beispiel ist die Verknüpfung von Suchtermini mit booleschen Operatoren. Die Dokumentationssprache enthält entsprechend zerlegte Indexierungsbezeichnungen, z.B. anstatt Elektrische Längenmessung -> Längenmessung + elektrische Messung. Beispiele PräkombinationBei P. liegen die Indexierungsbezeichnungen im Vokabular der Dokumentationssprache fertig verknüpft vor. Die Dokumentationssprache enthält entsprechend lange, komplexe Indexierungsbezeichnungen. Beispiele sind Komposita, fertige Schlagwortkombinationen und Notationen für differenzierte Klassen. Beispiele PräkoordinationBei P. werden die Indexierungsbezeichnungen während des Indexierens mit einander verknüpft. Beispiele sind Schlagwortketten, die Verknüpfung von Notation und Schlüssel und die Synthese mehrerer Notationen von Einfachklassen aus Facettenklassifikationen zu komplexen Klassen. Die Dokumenationssprache arbeitet möglicherweise mit Rollenindikatoren. Beispiele Register (einer Klassifikation)... bietet einen verbalen (alphabetischen) Zugriff auf die Tafeln einer Klassifikation. Dadurch erleichtert es das Auffinden einer Klasse in den hierarchisch angeordneten Tafeln. Dabei beschränken sich Regsiter auf die in der Klassifikation enthaltenen Benennungen. Ein weitergehender alphabetischer Zugriff bezieht weitere plausible Zugriffswörter aus Gründen der Benutzerfreundlichkeit mit ein. "... bei Registern sollen sämtliche Benennungen des Klassifikationssystems in alphabetischer Reihenfolge als Eingang dienen. Registerausgang ist jeweils die Notation, die auf die entsprechende Klasse verweist." Beispiel aus ASB; Beispiel aus DDC (Quelle: DIN 32 705, Abs. 7.3) reines NotationssystemReine Notationssysteme verwenden nur eine Art von Zeichen, entweder Ziffern oder Buchstaben. Gute Beispiele für reine Notationssysteme ist die DDC (Dewey Decimal Classifikation)und die BK (Basisklassifikation). Sie bestehen ausschließlich aus arabischen Ziffern. Rollenindikatorbeim syntaktischen Indexieren: "... unselbständiges Element einer Dokumentationssprache, das die Rolle des Deskriptors in seinem jeweiligen dokumentspezifischen Zusammenhang angibt. Rollenindikatoren können z.B. folgende Rollen ausdrücken: Subjekt, Objekt, Teil, Hilfsmittel, Handlung, Aspekt, Ort." Quelle: DIN 31 623 Teil 3, Abs. 7.4.2 Beispiel: Rollenindikatoren seien: (E) = Exportland Das Thema sei: Export von Kraftfahrzeugen von Frankreich nach Deutschland Syntaktisches Indexat mit Rollenindikatoren: (E) Frankreich ; (I) Deutschland ; (W) Kraftfahrzeug Schlagwort".. ist eine terminologisch kontrollierte Bezeichnung für einen Begriff aus einem Dokumenteninhalt" Quelle: RSWK § 1,7 Scope Notes"... eine kurze Erklärung des beabsichtigten Gebrauchs eines Deskriptors... Sie werden durch das Kurzzeichen H (Hinweis) gekennzeichnet." KUPFERLEGIERUNG Quelle: DIN 1463, Teil 1, Abs. 4.3.2 sequentielles Notationssystem"Eine sequentielle Notation gibt Auskunft über die relative Lage der Systemstelle in der Sequenz. Die Hierarchieinformation muss gegebenenfalls auf andere Weise festgehalten werden (z.B. durch Einrücken in der hierarchischen Liste und/oder durch einen hierarchischen Ebenenindikator, der an die Notation angehängt wird)." Quelle: DIN 32 705, Abs. 5.2.4.2 Unterschied hierarchisches / sequentielles Notationssystem Stichwort... ist eine dem Wortlaut einer dokumentarischen Bezugseinheit (meist Titel und/oder Abstrakt) zum Zweck der Indexierung unverändert entnommene Benennung. In der Regel geschieht dies maschinell. Spezialklassifikationnach DIN 32 705, Abs. 4.1.2: "ist ein Klassifikationssystem, das sich auf einen speziellen Gegenstandsbereich bezieht, d.h. auf eine Disziplin, z.B. Mathematik, einen speziellen Objektbereich, z.B. Mineralien, oder einen speziellen Aufgabenbereich, z.B. Umweltschutz." strukturabbildendes NotationssystemÜber- und Unterordnungsverhältnisse der Klassen und ihre syntaktischen Beziehungen zu einander sind in der Notation abgebildet. Strukturabbildende Notationen sind länger als sequentielle Notationen. Ein gutes Beispiel für strukturabbildende Notationen sind die der UDK: Die Notationen sind hierarchisch, können mit Schlüsseln versehen und sogar mit einander kombiniert werden. Die syntaktische Beziehung zwischen Notation und Schlüssel oder zwischen mehreren (zusammengesetzten) Notationen wird durch besondere Indikatoren gekennzeichnet: + zwischen zwei Notationen bildet eine neue Klasse aus 2 separaten Klassen: 541 + 66 = theoretische und angewandte Chemie : zwischen zwei Notationen setzt zwei Klassen zu einander in Beziehung: 629.114.4:631 = Lastkraftwagen in der Landwirtschaft (Quelle für die Beispiele: Hans-Jürgen Manecke: Klassifikation. In: Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. Hrsg. Marianne Buder et al.- 4. völlig neu gefasste Ausg.- München u.a.: Saur, 1997. S. 150) Suchterminus... ist die Benennung, mit der ein Kunde in einem Information Retrieval System tatsächlich sucht. SynonymenkontrolleDurch S. wird in einem Thesaurus dafür gesorgt, dass alle Synonyme zu einer Äquivalenzklasse zusammengeführt werden und dass eines der Synonyme als Vorzugsbezeichnung festgelegt ist. Ziel: Informationen sind einheitlich unter einer von mehreren möglichen Benenungen zu finden. Von den anderen möglichen Benennungen wird auf die Vorzugsbezeichnung verwiesen. syntagmatische BeziehungenSyntagmatische Relationen bestehen in natürlichen Sprachen zwischen einander folgenden Wörtern oder Satzteilen. Entsprechend bestehen syntagmatische Beziehungen in Dokumentationssprachen zwischen den Deskriptoren, die Bestandteile eines syntaktischen Indexats sind:
Syntagmtische Beziehungen entsprechen den Grammatikregeln, durch die wir in der natürlichen Sprache Sätze bilden können. Siehe auch paradigmatische Beziehungen Syntaktische Indexierung <-> gleichordnende Indexierung"... ist die Indexierungsmethode, bei der die dokumentspezifische Verknüpfung und/oder Rolle der Deskriptoren oder Notationen in der betreffenden dokumentarischen Bezugseinheit nach Regeln der Syntax kenntlich gemacht wird. (...) Beim Retrieval können die syntaktischen Operatoren eingesetzt werden." Vgl. Rollenindikator Quelle: DIN 31 623, Teil 1, Abs. 4.2.2 Terminologische Kontrollesiehe kontrolliertes Vokabular Thesaurus"Ein Thesaurus [...] ist eine geordnete Zusammenstellung von Begriffen und ihren (vorwiegend natürlichsprachigen) Bezeichnungen, die in einem Dokumentationsgebiet zum Indexieren, Speichern und Wiederauffinden dient." Quelle: DIN 1463, Teil 1, Abschnitt 2.2 Universalklassifikationnach DIN 32 705, 4.1.1: "ist ein Klassifikationssystem, das sich auf alle Wissensgebiete bezieht und Wissenseinheiten von einem universalen Standpunkt aus in einem System unter einheitlichen Gesichtspunkten zusammenordnet zur Benutzung für universelle oder spezielle Zwecke." Verbindliches Vokabular"Indexierung mit verbindlichem Vokabular ist die Indexierungsmethode, bei der die Deskriptoren oder Notationen verbindlich zur Benutzung vorgegeben sind (z.B. Thesaurus als verbindliches Indexierungsvokabular, Klassifikation). Indexierung und Suche sind damit unabhängig von der sprachlichen Formulierung der im Dokument enthaltenen Begriffe." Quelle: DIN 31 623, Teil 1, Abschnitt 4.7.2 Indexierung mit verbindlichem Vokabular setzt voraus, dass Indexierer und Searcher dasselbe verbindliche Vokabular verwenden. Vorzugsbezeichnung... der für von mehreren äquivalenten Bezeichnungen für die Indexierung vorgesehene Deskriptor. Beispiel: 'Heirat' und 'Eheschließung' sind äquivalent (Synonyme). Damit der Anwender alle Dokumente unter ein und derselben Benennung findet, entscheidet man sich für eine Vorzugsbenennung. Z.B. wird immer für den selben Sachverhalt die Vorzugsbenennung 'Eheschließung' verwendet. |
HAW Hamburg |
20. August 2004 (updated) |
Prof. Ursula Schulz |