Die Bezeichnung 'Text' für eine Abfolge von Sätzen impliziert, dass diese Sätze auf irgendeine Weise voneinander abhängen und nicht in zufälliger Reihenfolge erscheinen... Die sprachlichen Mittel, die einen Text 'zusammenschweißen', sorgen für seine Kohäsion. Dazu gehören:
Ich bin früh gegangen, aber Mark ist bis zum Schluss geblieben.
Schließlich stellt sich die Frage der Kosten.
Mehrere Menschen kamen näher. Sie schienen wütend zu sein.
Hör dir das an: John heiratet.
Ich habe einen Stift. Hast du auch einen?
Werden wir rechtzeitig ankommen? Ich nehme es an.
Wo hast du das Auto gesehen? Auf der Straße.
Hans Huber kam an. Hans Huber war verärgert
Die Blumen waren zauberhaft. Am besten gefielen ihm die Tulpen.
Das Haus war übel. Dieses hier ist noch viel übler.
Mit solchen verbindenden Maßnahmen lässt sich erklären, wie Sätze in Texten zusammenhängen. Allerdings kann man Satzfolgen erfinden, die in hohem Maße kohäsiv, aber ohne inneren Zusammenhang sind:
Die Sätze, die einen Text bilden, müssen einen inhaltlichen Zusammenhang haben. Das ist unten nicht der Fall:
Ein Text muss also sowohl kohäsiv als auch kohärent sein. D.h. die ausgedrückten Inhalte und Verhältnisse müssen miteinander zu tun haben, so dass wir sinnvolle Schlüsse über die zugrunde liegende Bedeutung ziehen können.
Quelle: Fast wörtlich aus David Crystal: Die Cambridge Enzyklopädie der Sprache. Frankfurt a.M.: Campus, 1993. S. 119. (Originalausgabe David Crystal: The Cambridge Encyclopedia of Language. Cambridge: UP, 1987)
Stand: 1. März 2005