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Einführung

Morphologie

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Wortbildung

Die Wortbildungslehre ...

... besteht aus zwei Untergebieten: der Derivationsmorphologie und der Kompositabildung.



Die Derivationsmorphologie ...

... untersucht die Möglichkeiten einer Sprache, neue Wörter aus vorhandenen Bestandteilen zu bilden. Durch Derivationen können Sprachen z.B. aus einer Wortart (Verb, Nomen, Adjektiv, Adverb etc.) eine andere bilden:
 

Deutsch:
 

Glück (Nomen) – Unglück (Nomen) - glücklich (Adjektiv) - glücklicherweise (Adverb) – unglücklich (Adjektiv)
Interesse  – interessant – interessiert - Desinteresse - uninteressant

Englisch:

happy (Adjektiv) - happiness (Nomen) – happily (Adverb) – unhappy (Adjektiv)
interest – interesting – interested – interestedly - disinterest – uninteresting


Derivationen bilden das neue Wort aus einem Bestandteil, der auch alleine stehen könnte (z.b. Glück), und einen Bestandteil, der nicht alleine stehen kann (z.B. –lich, un-).



Die Kompositabildung oder Komposition ...

... ist das zweite Untergebiet der Wortbildungslehre. Sie untersucht die Möglichkeiten einer Sprache, solche Wörter zusammenzusetzen, die auch alleine stehen können:
 

Deutsch:
 

Mondlicht, Butterbrot, Weihnachtsmann, Osterglocken, Meerrettich

Englisch:

website, horseradish

Die deutsche Sprache ist für ihre Möglichkeit bekannt, unendlich lange Komposita zu bilden: Donaudampfschifffahrtskapitänsmütze. Für die automatische Sprachverarbeitung ist das ein Problem: Wo hört ein Wortbestandteil auf, wo fängt der nächste an?

Dagegen zeigt das Englische die Tendenz, die Einzelwörter nicht zusammenzusetzen, sondern Phrasen aus ihnen zu bilden. Hier muss ein Computerprogramm entscheiden, welche Wörter zu einer Phrase zusammengehören:
 

Deutsch: Dampfschifffahrt - Lammkeule - Weihnachtsmann
Englisch: steam navigation - leg of mutton - Father Christmas


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Stand: 8. September 2003