Klassifikation

Grundbegriffe der Klassifikation

Unter einer Klassifikation versteht man ganz allgemein eine Gruppierung oder Einteilung des gesamten Wissens nach einheitlichen methodischen Prinzipien, d. h. gleiche Gegenstände, Themen usw. werden in Gruppen zusammengefasst .

Man unterscheidet hierbei drei verschiedene Stufen:

  1. Der Prozess der Klassifikationserarbeitung, d. h. der eigentlichen Klassenbildung
  2. Das Klassifikationssystem als Ergebnis des unter 1 vorgenommenen Klassenbildungsprozesses.
  3. Den Prozess des Klassifizierens, d. h. dem Zuordnen von Objekten und Klassen in das Klassifikationssystem

Alle Mitglieder einer durch die Klassifikation entstandenen Gruppe, oder Klasse, haben mindestens ein Merkmal, dass die Mitglieder anderer Klassen nicht besitzen. Gleichartige Objekte bzw. Sachverhalte werden somit also in einer Klasse zusammengefasst. Das Klassifikationssystem ist insgesamt das Ergebnis eines schrittweisen Strukturierungsprozesses, bei dem jeder Klasse in dem erschaffenen System ein Platz zugeteilt wird. Das Klassifikationssystem erfüllt also vor allen Dingen eine Ordnungsfunktion.

 

Ebenen der Klassifikation

Soll nun ein Objekt bzw. ein Sachverhalt klassifiziert werden, begibt man sich zunächst auf drei verschiedene Ebenen um jenes Objekt oder jenen Sachverhalt genau einzugrenzen.

  1. Da wäre zunächst die Objektebene, die den zu klassifizierenden Gegenstand benennt.
  2. Anschließend begibt man sich auf die Sprachebene, die eine Benennung/Bezeichnung des Begriffes vornimmt, da ein und derselbe Begriff viele Benennungen haben kann, z. B. in verschiedenen Sprachen.
  3. Letztendlich kommen wir zur gedanklichen Ebene, die den Begriff eindeutig beschreibt, und zwar unabhängig von der jeweiligen Benennung.

Beispiel:

Objektebene = Hausschuhe

Sprachebene = Puschen, Schlappen, Latschen, Pantoffeln u. a.

gedankliche Ebene = Schuhwerk für den häuslichen Gebrauch

Hinter jeder Klasse verbirgt sich also ein dreistufiger Abstraktionsprozess. Zunächst wäre dort die Abstufung vom Objekt bzw. dem Sachverhalt einer Klasse zum Begriff. Er bestimmt die genauen Merkmale, die diese Klasse von einer anderen unterscheidet. Dieser Begriff ist dann in einer nächsten Abstraktionsstufe durch eine gleichwertige Bezeichnung auszudrücken.

Ein Klassifikationssystem ist somit eine systematisierte Zusammenstellung von Begriffen (Begriffssystematik), in der vor allem die hierarchischen Beziehungen zwischen den Begriffen (Über- und Unterordnung) durch systemabbildende Bezeichnungen (Notationen) dargestellt sind.(siehe entsprechendes Kapitel)

 

Fazit:

Durch die Klassifikation bringen wir Ordnung in das Wissenschaos und bewältigen die enorme Anzahl ungeordneter Eindrücke, die wir permanent mit unseren Sinnen aufnehmen. Eine Klassifikation vereinfacht den Denkprozess, da die Anzahl der Klassen geringer ist als die Anzahl der Gegenstände, die diese Klassen umfassen.

 

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Übungen zum Thema

 

Autor: Harald Djürken

mailto: harald.djuerken@gmx.de