Che Guevara auf der Spur
Bolivien, dessen Tourismus sich bisher vor allem auf den Titticacasee, die Anden und Reste der Mayakultur beschränkte, will für umgerechnet 115 Millionen Mark neue Gebiete erschließen. Ausgebaut wird beispielsweise eine "Guerillero-Route" im Südosten, die den Spuren von Ernesto "Che" Guevara folgt, der hier in den sechziger Jahren sein vergeblichen Kampf führte und 1969 starb. Eine andere Touristenstrecke streift die Tatorte der US-Banditen Butch Casidy und Sundance Kid, die 1907 bis 1908 im Südwesten ihr Unwesen trieben. Neben dieser Art "Heldenverehrung" soll aber auch Geld für andere Projekte fließen. Investiert wird etwa in verschiedene Naturdenkmäler und das Amazonas-Dreieck an der Grenze zu Ecuador.
Rheinischer Merkur 2/2001
Die richtige Schreibweise des Sees lautet: Titicacasee.
Der Tourismus beschränkt sich auf die Inkakultur, nicht die Mayakultur.
Ernesto "Che" Guevara starb 1967.
Der US-Bandit wird Butch Cassidy geschrieben.
Das Amazonas-Dreieck liegt an der Grenze zu Brasilien.
Wenigstens einen kurzen Abstecher an die Schlei - keinen Fluss, sondern einen Fjord - verordnet die Ministerpräsidentin jedem Besucher, bei genügend Zeit bis nach Arnis, der fünft kleinsten Stadt Deutschlands. Auf jeden Fall aber nach Schleswig. Kühl und streng wie ihr Dom ist die Stadt, in dem der Altarschrein mit dem Figurenwald des Meisters Schulz steht, des berühmtesten romanischen Holzschnitzers Norddeutschlands. Und vom Dom weiter zum Holm, der alten Fischersiedlung aus nicht ganz hundert ein- und zweistöckigen spitzgiebligen Backsteinhäuschen, die sich um eine kleine Kapelle und den Friedhof scharen. Der Tod ist Mittelpunkt des Alltags, der Lebensweg ist am Ende kurz. Wer hier geboren ist, wird hier auch bestattet; jeder Holmer ist - und bleibt, auch wenn er nach Rendsburg oder Rio auswandert - Mitglied der Begräbnisgemeinschaft, die "Beliebung" heißt und die verstorbenen nach uralten Regeln zu Grabe trägt.
Stern Sonderheft Deutschland, Schleswig-Holstein
Arnis ist die kleinste Stadt Deutschlands.
Der Altarschrein stammt von Meister Brüggemann.
Er vertrat nicht die romanische, sondern die gothische Kunstrichtung.