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Einführung
 

Aufgabe 1
 

Häufigkeit
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Termfrequenz
 

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- Übung

WissOrg testet
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Worthäufigkeit

Die ersten Ansätze zur automatischen Indexierung stammen aus den 50er Jahren. Wissenschaftler wie LUHN, SALTON und SPARCK JONES haben mit statistischen Verfahren experimentiert. Ziel der statistischen Verfahren ist es, sinntragenden Wörtern eines Dokumentes Deskriptoren zuzuordnen. Hier zunächst einige Kernsätze aus frühen Veröffentlichungen.

Erster Satz:
Von H.P. LUHN stammt der Satz: "It is here proposed that the frequency of word occurrence in an article furnishes a useful measurement of word significance."

Quelle: H.P.LUHN: The Automatic Creation of Literature Abstracts (1958)

Zweiter Satz:
G.K. ZIPF formulierte das sogenannte ZIPFSCHE GESETZ:
Zipf beobachtete, dass in einem Text das Produkt aus Anzahl der Wörter und dem Rank dieses Wortes in der Häufigkeitsliste in etwa konstant ist. Er erklärte diese Beobachtung damit, dass es für den Autor eines Textes einfacher ist, für denselben Sachverhalt dieselben Wörter zu verwenden als ständig nach neuen Wörtern zu suchen.

RangAnzahlRxA/100000Term
11383231.3832the
2721591.4432of
3567501.7025and
4529412.1176to
5465232.3262a
6426032.5562in
7221771.5524that
8212101.6968is
9205011.8451was
10195871.9587it
10020432.0430years
5003941.9700program
10002072.0700jones
20001052.1000granted
3000672.0100agencies
4000471.8800embassy
5000361.8000vale
10000141.4000poisoning
12034111.3237yell


Minimum: 1.24982
Maximum: 2.55618
Mittelwert: 1.697
Varianz: 0.077
Standardabweichung: 0.277

In der dritten Spalte steht das Produkt aus Rang ("the" ist das häufigste Wort im Korpus) und Häufigkeit (Anzahl: wie oft kommt das Wort im Text vor ) dividiert durch 100000, damit die Zahlen kleiner sind. Bei gleicher Häufigkeit wurden die Rangplätze nach alphabetischer Sortierung zugewiesen. Die statistischen Angaben beziehen sich auf die Liste aller Wörter, die häufiger als 10 mal auftreten.

Die Formeldarstellung für das ZIPFSCHE GESETZ lautet: C = R x A

R = Rank eines Wortes in Häufigkeitsliste (bezogen auf einen Text)
A = Anzahl eines Wortes im Text
C = Konstante

Fazit

Aus diesen Erkenntnisse über die Worthäufigkeit lassen sich für die Entwicklung statistischer Verfahren der Indexierung wichtige Erkenntnisse ableiten:

1. Wenige Wörter treten sehr häufig auf.

a. Die 2 häufigsten Wörter können 10% eines Textes ausmachen,
b. die 6 häufigsten Wörter machen 20% des Textes aus,
c. die häufigsten 50 Wörter machen 50% des Textes aus.

2. Viele Wörter sind selten.

Beispiel: in einer englischsprachigen Textsammlung von über 300.000 Dokumenten macht "the" 5.9% des Textes aus und "of" 3.1%.

Schauen Sie sich jetzt bitte die Übung an und überlegen Sie, inwiefern diese Erkenntnisse zur Worthäufigkeit in Texten für die Entwicklung statistischer Verfahren relevant sein könnten.

weiter: Termfrequenz


Stand: 20. August 2003