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Das Netzwerk

Netzwerkstrukturen   Topologie   Host-Architekturen


Netzwerkstrukturen

Um die Topologie des Internets zu verstehen, ist es nötig zu wissen, welche Arten von Netzwerken es gibt. Vom Prinzip her gibt es vier verschiedene Netzwerkarten, die sich sowohl für ein »LAN« (Local Area Network, Netzwerk innerhalb einer Einrichtung, z.B. eines Unternehmens), als auch für ein »WAN« (Wide Area Network, Netzwerk mit Knoten außerhalb einer Einrichtung).

Lineares Netzwerk

Ein lineares Netzwerk besteht aus mehreren Computern, die wie in einer Perlenkette miteinander verbunden sind. Dies hat den Nachteil, daß Computer, die im Inneren eines linearen Netzwerkes sind, mehr Datenverkehr haben, als Computer, die weiter außen stehen. Außerdem ist ein lineares Netzwerk extrem verletzlich, da eine abgebrochene Verbindung oder ein ausgefallener Computer die Kette unterbricht.

Zirkulares Netzwerk

In einem zirkularen Netzwerk hat jeder Computer Verbindung zu zwei anderen Computern. Der Vorteil gegenüber einem linearen Netzwerk ist, daß bei nur einem Verbindungsunterbruch innerhalb des Netzwerk immer noch jeder Computer ansprechbar ist. Außerdem können Datenlasten besser verteilt werden, da die Möglichkeit besteht, Daten auf dem kürzeren Weg zum Empfänger zu schicken. Das Hinzufügen von zusätzlichen Computern ist problemlos möglich, allerdings verlangsamt jeder zusätzliche Computer das Netzwerk.

Zentrales Netzwerk

Ein zentrales Netzwerk ist die sicherste Form eines Netzwerkes, allerdings nur solange der Zentralcomputer aktiv ist. Fällt er aus, fällt auch das Netzwerk schlagartig aus. Weiterer Nachteil ist die extrem starke Datenbelastung des Zentralcomputers, da alle Netztätigkeiten über ihn laufen müssen. Vorteilhaft ist jedoch die einfache Erweiterbarkeit des Netzwerkes und die Möglichkeit der zentralisierten Netzwerkpflege.

Dezentrales Netzwerk

In einem dezentralen Netzwerk sind die Verbindungen zwischen den Computern nach keinem Schema angeordnet. Es gibt keinen Zentralcomputer. In der Regel werden in einem dezentralen Netzwerk neue Verbindungen je nach Datenaufkommen geschaltet. Durch diese Vermaschung entsteht zwar ein komplexes Gebilde, das aber (ein »intelligentes« Übertragungsprotokoll vorausgesetzt) Daten bei Ausfall einer Verbindung auf alternativen Strecken übertragen kann.

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Topologie

Gemeinsam stark! Dieses Prinzip gilt im Internet. Da der Unterhalt von Datenleitungen in alle Welt teuer ist (mit Sicherheit zu teuer für kleinere Provider), zieht man gemeinsam am Strang.

Zu diesem Zweck gibt es im Internet spezielle Anbieter (sogenannte Carrier), die ein eigenes Netzwerk betreiben und kleineren Providern eine Anbindung an dieses Netzwerk ermöglichen. Im Gegenzug bezahlt der angeschlossene Provider seinen erzeugten Datenverkehr und stellt dem Carrier darüberhinaus Räume zur Verfügung, in die der Carrier seine Technik für die Anbindung aufstellen und installieren kann.

Um ständige Netzverfügbarkeit zu gewährleisten, betreibt der Carrier sogenannte Backbones:

Provider A betreibt einen PoP (»Point of Presence« = Einwahlknoten) mit vier angeschlossenen Computern. Er selbst ist über ein Backbone des Carriers an das Internet angebunden. Für diesem Zweck beherbergt Provider A einen Schaltschrank des Carriers, der als Gegenstelle für die Backbone-Verbindung zum Provider B dient.

Provider B betreibt einen PoP, in unserem Beispiel mit drei angebundenen Rechnern. Der Carrier betreibt hier ebenfalls einen Schaltschrank, der zum einen die Verbindung nach »außen« ins Internet gewährleistet, aber auch zum Provider A.

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Host-Architekturen

Die verschiedenen Technologien im Internet basieren auf grundlegende Host-Architekturen, den Grundregeln, in welcher Form Rechner in einem Netzwerk untereinander kommunizieren.

Peer-to-Peer

Bei dieser Architektur kommunizieren zwei Rechner gleichwertig miteinander. Sie arbeiten auf gleicher Protokollebene und jeder Peer arbeitet im Netzwerk gleichzeitig als Server.

Dies hat den Vorteil, daß in einem Peer-to-Peer-Netzwerk kein eigenständiger (»dedizierter«) Server notwendig ist und die Datenverarbeitung bei geringer und mittlerer Belastung sehr schnell ist. Nachteilig wirkt sich jedoch die stark abnehmende Performanz bei höherer Belastung sowie die deswegen nötige hohe Rechenleistung aus.

Peer-to-Peer-Netzwerke findet man oft in Netzwerken, die untereinander einen ständigen Datenfluß austauschen müssen, z.B. netzwerkartig verbundene Chatserver.

Client-to-Server

Architektur der »verteilten Intelligenz«, bei der ein Rechner (der »Client«) für eine Anwendung das »Front-End« bereitstellt und ein Rechner (der »Server«) das »Back-End«; ein Server stellt dabei die Ressourcen zur Verfügung, die der Client zur Ausführung einer Aufgabe benötigt.

Dies hat den Vorteil, daß in einem Client-to-Server-Netzwerk die Ressourcen gesammelt auf einem dedizierten Server untergebracht werden können und den Clients zur Verfügung stehen. Bei hoher Belastung ist die Belastungsgrenze im Prinzip nur von der Belastungsgrenze des Servers abhängig. Eine solche Lösung ist also relativ einfach (und kostensparend) erweiterbar.

Die Client-to-Server-Architektur ist inzwischen für viele Internet-Protokolle die Basis, z.B. für das World Wide Web: Hier ist der WWW-Browser der Client, der die Anfragen an Webserver weiterleitet und die empfangenen Daten dann interpretiert und anzeigt.

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