Arbeitsblatt: Erstellen einer Bibliografie

Zweck:
Die Aufgabe eines Literaturverzeichnisses (Bibliografie) besteht in erster Linie darin, Literatur zu einem Thema (z. B. Literatur, die in einer wissenschaftlichen Arbeit verwendet wurde oder eine Liste von Literatur, die für ein bestimmtes Themengebiet zentral ist) zusammenzufassen, so dass diese bequem zu übersehen und leicht auffindbar ist.

Anordnung:
In der Regel wird das bibliografische Material alfabetisch nach Verfassern oder Herausgebern geordnet. Gibt es mehrere Werke von demselben Verfasser, wird chronologisch geordnet.

Schreibweise und Form:
Hier müssen Sie sich an die bunte Vielfalt gewöhnen. In der Praxis werden eine Fülle von Schreibweisen angewandt mit unterschiedlicher Verbreitung in Geistes- und Naturwissenschaften. Häufig haben die Verlage hausinterne Regeln aufgestellt und, wie könnte es anders sein "Andere Länder, andere Sitten".

Zwei Faustregeln:

1. Mindestens enthalten sein in einer bibliografischen Angabe müssen: Vollständige Angabe zu Autor/en oder Herausgebern, vollständiger Titel, mit Untertitel, Erscheinungsort und Erscheinungsjahr
2. Wenn Sie sich für ein Verfahren entschieden haben, wenden Sie es einheitlich an

Schreibweise:
Unter anderem können Ihnen folgende Schreibweisen begegnen:

Buchanan, Brian, Bibliothekarische Klassifikationstheorie, London, Paris, New York 1989.

Wahlweise kann der Punkt am Ende auch wegfallen. Diese Form ist in geisteswissenschaftlichen Arbeiten häufig anzutreffen.

Buchanan, Brian: Bibliothekarische Klassifikationstheorie. München : Saur, 1989. ISBN 3-598-10788-9

Hiermit gehen Sie auf Nummer sicher. Die ISBN Nr. kann nach Belieben wegfallen. Wie für alle Fragen, die der Regelung bedürfen, gibt es für die Erstellung von Literaturverzeichnissen eine DIN Norm: DIN 1505 Teil 2 Titelangaben von Dokumenten . Zitierregeln. Die Regeln der Norm sind in einem Papier von Klaus Lorenzen für unseren Fachbereich übersichtlich zusammengestellt. Zur Lektüre empfohlen

Siehe:
Lorenzen, Klaus F.: Das Literaturverzeichnis in wissenschaftlichen Arbeiten. Erstellung bibliographischer Belege nach DIN 1505 Teil 2. URL http://www.fh-hamburg.de/pers/Lorenzen/tum/litverz.ps. Aktualisierungsdatum Januar 1997. - mailto: lorenzen@rzbt.fh-hamburg.de - FH Hamburg

[Buchanan 1989] Buchanan: Bibliothekarische Klassifikationstheorie, Saur, 1989

Habe ich in einem Computerbuch gefunden, ist nicht zu empfehlen, da der Vorname fehlt und der Verlagsort.

Dennoch entält obiges Beispiel einen wichtigen Hinweis. In umfangreichen Literaturverzeichnissen finden sich vielleicht mehrere Titel von einem Autor. Wie kennzeichenen Sie die am einfachsten? Um sich das Zitieren eines häufig genannten Werkes zu vereinfachen, möchten Sie vielleicht einen Kurztitel vergeben. Dieser Kurztitel kann dann im Literaturverzeichnis als "Einordnungsformel" verwandt werden.

Beispiel:  Buchanan 1989

Bei mehreren Verfassern mit gleichem Nachnamen

Beispiel:  Buchanan, Brian 1989
   Buchanan, Johh 1990

Bei mehreren Werken desselben Verfassers aus demselben Veröffentlichungsjahr

Beispiel:  Buchanan 1989a
   Buchanan 1989b

Im Literaturverzeichnis kann das dann folgendermaßen umgesetzt werden:

Buchanan 1989a Buchanan, Brian: Bibliothekarische Klassifikationstheorie. München; London; New York : Saur, 1989

Buchanan 1989b Buchanan, Brian: Die Kunst des Fliegenbeinzählens. 3. Aufl. Hamburg: Exaktverlag, 2000

Zur besseren Lesbarkeit sind hier die Einordnungsformel und der Titel typografisch hervorgehoben.

Viele Bücher haben keinen Autor, sondern einen Herausgeben. Dann wird der Titel unter dem Namen des Herausgebers eingeordnet.

Jahn, Janheinz (Hrsg.): Rumba Macumba : Afro-Cubanische Lyrik. München . Hanser, 1957

Man findet auch statt (Hrsg.) die Abkürzung (Hg.) bei mehreren Herausgebern (Hgg.)

Häufig werden Sie Zeitschriftenaufsätze oder Beiträge aus Handbüchern, Konferenzbeiträge in eine Literaturliste aufnehmen wollen:

Die bibliografische Angabe muß folgenden Angaben enthalten:
· Verfasserangabe
· Titel
· Titel der Zeitschrift oder des Sammelbandes (für Zeitschriften darf man gebräuchliche Abkürzungen verwenden. Die Abkürzungen werden in einem Abkürzungsverzeichnis aufgeführt)
· Bandzählung
· die Nr. (nicht unbedingt notwendig)
· Erscheinungsjahr
· Seitenzahl

Beispiel:

Sträter, Hans; Sträter, Elisabeth: "Ist Ihre Bibliothek für die kommende Informationsgesellschaft gerüstet? Eine Umfrage zur Situation der Öffentlichen Bibliotheken in Niedersachsen und Bremen." In: BuB 52 (2000), Nr. 2, S. 119-122

Knorz, Gerhard: "Indexieren, Klassieren, Extrahieren". In: Buder, Marianne; Rehfeld Werner; Seeger, Thomas; Strauch, Dietmar (Hgg.): Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. Ein Handbuch zur Einführung in die fachliche Informationsarbeit. 4. völlig neu gefaßte Ausgabe. Bd. 1. München, New Providence, London u. a. : K. G. Saur, 1997, S. 120-139

Folgende typografischen Hervorhebungen sind sinnvoll:
Verfassername fett
Titel des Aufsatzes in Anführungszeichen
Titel der Zeitschrift kursiv

Literaturtipp:

Standop, Ewald ; Mathias L. G. Meyer 1998: Die Form der wissenschaftlichen Arbeit. 15., überarbeitete Aufl. Wiesbaden. Quelle & Meyer Verlag, 1998